Mittwoch, 4. November 2020

November


November

Ich stehe am Fenster und sehe hinaus
in die schweigende, graue Welt.
Ich sehe, wie von dunklen Ästen
ein rotes Blatt still fällt.

Zwei Raben sitzen auf einem Dach,
- trauerschwarz das Gefieder.
Aus einem dicht verhangenen Himmel,
fällt lautlos Regen nieder.

Wo sind die farbenfrohen Bäume?
Was blieb von der bunten Feier?
Der Nebel kam und hüllte sie
in den novembergrauen Schleier.

Die Bank im Garten ist nicht ganz leer,
- sie gehört dem Apfelbaum nun.
Er legt dort die braunen Blätter ab,
danach will er endlich ruh'n.

Die Dämmerung kommt und das düstere Grau
wird nahezu unheimlich.
Ich stell' eine Lampe vor die Tür,
-darin träumt ein kleines Licht.

Ich stehe am Fenster und sehe hinaus
in ein Bild wie Einsamkeit.
Doch es ist bloß der Herbst, wie in jedem Jahr
... - er schenkt uns die stille Zeit.